Kartoffelchips-Effekt: Warum machen Chips süchtig?

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Die Situation dürfte jedem bekannt vorkommen: Man macht es sich mit einer Tüte Chips vor dem Fernseher bequem, und im Nu ist die Tüte leergegessen. Ist es, weil Kartoffelchips so ungemein lecker schmecken? Oder ist der Grund dafür eine geheime Zutat, die uns nach der Knabberei regelrecht süchtig machen lässt? Forscher gingen in einer Studie der Ursache auf die Spur.

Fett und Kohlenhydrate machen Lust auf mehr

Wissenschaftler rund um Andreas Hess, Tobias Hoch und Monika Pischetsrieder gehen davon aus, dass sich hinter den Chips eine Art Naschformel verbirgt. Diese könnte zu übermäßigen Verzehr und vorliegendes Hungergefühl führen, und damit eine sogenannte Hyperphagie (Fresssucht) auslösen. Vermutet wird die in Kartoffelchips enthaltene Kombination aus Fett und Kohlenhydraten. Ein Experiment mit Ratten sollte den Nürnberger Forschern Antworten liefern. Dazu wurde eine Gruppe von Ratten mit Kartoffelchips gefüttert. Zwei Kontrollgruppen erhielten normales Rattenfutter bzw. eine Futtermischung, die den gleichen Gehalt an Fett und Kohlenhydraten aufwies wie Kartoffelchips. Die Auswertung zeigte, dass die Ratten bei einem bestimmten Mengenverhältnis an Fett und Kohlehydraten mehr fraßen als notwendig. Der Heißhunger der Tiere war bei einem Mischungsverhältnis aus 50 Prozent Kohlenhydrate und 35 Prozent Fett am größten. Eine Folgestudie soll zeigen, ob die Naschformel auch bei Menschen zutrifft.

Die Naschformel steckt auch in anderen Leckereien

Nicht nur Kartoffelchips weisen ein 50:35-Verhältnis an Kohlenhydraten und Fett auf, sondern u.a. auch Schokolade, Erdnussflips oder Nutella. Die Naschformel führt zu einem regelrechten Kontrollverlust, sodass wir mehr essen als eigentlich notwendig wäre. Forscher vermuten, dass die Ursache evolutionär bedingt ist. So war das Nahrungsangebot in der Frühgeschichte des Menschen relativ knapp. Kalorienreiche Kost bzw. Essen auf Vorrat stellte oft das Überleben sicher.

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