Bio-Eier: Küken-Töten soll gestoppt werden

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Jedes Jahr werden Millionen männliche Küken von Bio-Legehennen direkt nach dem Schlüpfen getötet. In Österreich wird dieses Vorgehen am Dezember 2015 verboten. In Deutschland ist eine solche Regelung nicht in Sicht. Die Stiftung Vier Pfoten appelliert an die deutsche Bio-Eier-Branche, dem Vorbild Österreichs zu folgen, und Küken vor einem ethisch nicht vertretbaren Tod zu bewahren.

Männliche Küken landen meist kurz nach dem Schlüpfen im Schredder.

Allein in Deutschland werden jedes Jahr rund 50 Millionen männliche Küken getötet. Sie gelten in Brütereien als unerwünschtes Nebenprodukt und werden deshalb kurz nach dem Schlüpfen vernichtet. Dass es sich um gesunde Lebewesen handelt spielt keine Rolle. Damit verstößt deren Tötung gegen das Tierschutzgesetzt, wonach eine Tötung ohne „vernünftigen Grund“ als unzulässig anzusehen ist. In Österreich dürfen frisch geschlüpfte Küken ab Dezember 2015 nicht mehr getötet werden.

Eintagsküken vor dem Schredder bewahren

„Verantwortlich für die Praxis dieser massenhaften Tötung ist die Industrie mit ihrer Spezialisierung auf Hochleistungshennen“, so Martina Stephany, Kampagnenleiterin von Vier Pfoten. Stephany weist darauf hin, dass in Deutschland einige wenige Bio-Betriebe zwar auch männliche Küken mästen, doch sei das sinnlose Töten der Jungtiere noch immer gängige Praxis. Es bestehe deshalb dringender Bedarf dem Beispiel Österreichs zu folgen. Dort dürfen künftig nur noch Eier als „Bio“ verkauft werden, wenn auch die männlichen Küken aufgezogen werden. Zurückzuführen ist dieser Erfolg auf das Projekt „Haushuhn und Gockelhahn„, das von Vier Pfoten Österreich und der Lebensmittelmarke Ja! Natürlich ins Leben 2013 ins Leben gerufen wurde.

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